Sehr geehrte Ignatius von Kuritz und Jäckendorf,
Ich möchte mich auf diesem Wege wie verabredet bei Antritt meiner Reise nach China nochmal bei ihnen melden. Wenn sie diesen Brief Lesen bin ich wahrscheinlich schon in See gestochen.
Ich möchte mich von ganzem Herzen bei ihnen bedanken. Der Aufenthalt in Ihrem Salon und die Zeit in Eschdorf hat mich nachhaltig bewegt und ich habe das Gefühl die geistreichen Gespräche und Geselligkeit, aber auch der Arbeitsmut und die Tatkräftigkeit aller Beteiligten inspirierte mich.
Der Austausch und die Arbeit mit ihnen, aber ebenso die Zeit des Müßiggangs und das Schlendern im Schloßpark Pillnitz entfachte in mir wieder einen Sinn für Leichtigkeit und Schönheit, ja es schaffte ein neues Gespür für natürliches und weckte in mir den Blick für florales.
Auch wenn die Zeit im Salon für mich mit drei Tagen viel zu kurz war, hat sie doch gereicht, um in mir ganz neue Seiten zu entdecken. Und danken sie auch nochmal Frau Friederike Auguste Richter für ihre einmalige Idee mich damit zu beauftragen nach exotischen Pflanzen im fernen Osten zu schauen. Ich werde sie nicht enttäuschen und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.
Im besten Sinne und gesinnen,
Graf Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau
08.09.1803